HAG Spur H0
Ab 1954 brachte HAG die ersten H0 Modelle auf den Markt. Beim Sortiment konzentrierte man sich auf Schweizer Modelle, verzichtete aber auf ein eigenes Gleisprogramm und setzte auf das Wechselstrom System, das auch von Märklin verwendet wurde. Eine kluge Entscheidung, denn dadurch konnte HAG auch internationale Märkte erschließen. Man konzentrierte sich überdies auf Modelle die von der ausländischen Konkurrenz nicht, oder erst im Nachgang angeboten wurden. Die Ae 4/7 wurde aus dem Konkurs von BUCO übernommen und verbessert, der Rote Pfeil war der Bubentraum aller Knaben, 1957 erschien die Ae 6/6 das Paradepferd auf der Gotthardstrecke, Re 4/4 I und II folgten, die Trieb- und Steuerwagen von SBB, BT Bodensee Toggenburg und WM Wohlen Meisterschwanden, aber auch ein schönes Sortiment mit Personen- und Güterwagen prägten das Programm bis weit in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Speziell interessant waren und sind zweifellos die 4-achsigen überdachten Auffahr- und Verladewagen der BLS. Ab 1994 erneuerte HAG das Programm, stellte die Weichen in Richtung Zukunft. Kennzeichnend dafür sind die Loks 2000 Re 460 der SBB und die Re 465 der BLS. Die Werbelokomotiven von Danzas, CIBA oder AGFA folgten und brachten Farbe auf die Anlagen. Bei den Personenwagen kamen die Personen-Einheitswaqen 1. und 2. Klasse von verschiedenen Bahngesellschaften, darunter von den SBB und der BLS auf den Markt. Erwähnenswert auch der Familien Restaurant Wagen von Mc Donalds©, der Flachwagen mit Tankcontainern von Bertschi Dürrenäsch oder der Schiebewandwagen von Aproz (Migros). Erwähnenswert ist, dass HAG mit dem Schienentraktor ein erstes Gleichstrom Modell introduzierte und in der Folge das gesamte Lok Programm auch als DC Ausführungen lieferte. Von HAG wurde nur ein einziges N-Modell herausgebracht.



Auch unter Werner Gahler, dem Sohn von Alwin Gahler, der 1979 die Leitung des Unternehmens übernahm, konnte sich HAG als Premium Marke noch lange am Markt behaupten. Außerdem konnte in Mörschwil – zwischen St. Gallen und dem Bodensee gelegen – ein neus Büro- und Produktionsgebäude bezogen werden. Durch verschiedene Umstände geriet das Unternehmen jedoch ab Ende 2009 in wirtschaftliche Schwierigkeiten, was 2012 einen Verkauf zur Folge hatte. Bereits zuvor wurden die Probleme durch den sich verringernden Personalbestand sichtbar. Auch sollen interne Gegebenheiten zur Übernahme durch Heinz Urech, einem

Unternehmer aus Stans geführt haben. Die Produktionsanlagen wurden in die Innerschweiz, nach Stansstad verlegt. Für die Ersatzteilbewirtschaftung für Modelle der älteren Generation konnte mit der Firma Amiba-Lokschuppen GmbH in Wetzikon ein zuverlässiger Partner gefunden werden. Der Autor dieses Artikels ist seit 60 Jahren ein überzeugter „HAGianer“ und freut sich besonders, dass die Geschichte von HAG eine Fortsetzung gefunden hat und wünscht dem Unternehmen das noch echte Swissmade Modellbahnen herstellt, noch viele erfolgreiche Jahre.

