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JUNIOR MODELLEISENBAHNEN Spur H0

Auch Junior ist ein Produkt einer Idee die im Rahmen des Aktivdienstes im 2. Weltkrieg entstand. Damals wurden die Grenzen und die Festungen durch eine Milizarmee bewacht, die aus allen Schichten der Bevölkerung bestand. Während den langen und kaum ereignisreichen Diensttagen kam Ingenieur Max Maag mit dem Chef der technischen Abteilung von Franz Carl Weber (damals größtes Schweizer Spielwarengeschäft) in Kontakt, der den Mangel an Spielzeugeisenbahnen beklagte, da die Lieferungen aus dem Ausland ausblieben. Max Maag konstruierte in der Folge eine Rangierlokomotive vom Typ Ee 3/3 der SBB, die bei Micro-Maag in Zürich-Oerlikon auf handgefertigten Gleisen ihre ersten Runden absolvierte. Es folgten weitere Tests auf einer Vorführanlage bei Franz Carl Weber, die sehr erfolgreich waren. Allerdings entsprach der Lokomotivtyp nicht den Wünschen von Karl Weber, weshalb Max Maag eine Personenzug- und eine Schnellzuglokomotive konstruierte, die 1946 auf den Markt kamen. Sie hatten robuste Spritzgussgehäuse, sowie drei Treibachsen und zwei Laufachsen. Junior Bahnen konnten mit Wagenmaterial von TRIX und Märklin kombiniert werden. Die robusten Wechselstrommotoren hatten überdies mechanische Umschalter mit Fernbedienung, die den Umschaltern von deutschen Herstellern ähnlich waren. Junior hatte bereits zu Beginn eine einfache, jedoch funktionstüchtige Oberleitung. Diese wurde innerhalb kurzer Zeit wesentlich verbessert und war nun filigraner. Eigenes Wagenmaterial lieferte Junior nicht. Vielmehr wurde dieses von Hans Thommen in Trimbach bei Olten bezogen. Die einzelnen Teile dazu kamen von verschiedenen Fremdfirmen. Der Zusammenbau erfolgte in Heimarbeit. Das Angebot blieb jedoch bescheiden und umfasste nur einen Schnellzugwagen, einen Gepäckwagen und wenige Güterwagen. Die beiden Triebfahrzeuge hatten keine Vorbilder, sondern waren Phantasieprodukte. Trotzdem konnten beinahe 100.000 Exemplare produziert und verkauft werden. Junior hatte auch ein eigenes Gleisprogramm mit Weichen und Kreuzungen. 1947 folgten Transformatoren und verschiedene Schaltelemente. Der einschlägigen Fachliteratur kann überdies entnommen werden, dass Junior auch mit einer Anlage auf der Schweizer Mustermesse in Basel teilgenommen hat. 1949 verließ der Initiator der Junior Bahn Max Maag die Firma Micro-Maag. Er wechselte in eine Führungsposition bei Oerlikon-Bührle. Dies dürfte mit ein Grund dafür gewesen sein, dass die Produktion 1950 eingestellt wurde.  Auch die zunehmende Konkurrenz aus dem Ausland machte es immer schwieriger, dass sich ein Schweizer Produzent am Markt behaupten konnte. Mit der Re 4/4 von Märklin und den

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Schnellzugwagen mit Drehtüren kam schließlich eine Modellbahn in den Handel, die nicht nur preiswert war, sondern auch den Vorbildern entsprach und in der Schweiz zum Verkaufserfolg wurde. Zum Schluss noch eine interessante Anmerkung: Sowohl Vater und Sohn Maag waren geniale Ingenieure und Konstrukteure, die auf verschiedenen Gebieten ihrer Zeit weit voraus waren. Beispielsweise mit einem Innen-Mikrometer, oder ab Mitte der dreißiger Jahre Orgeln mit elektrischer Traktur, einem speziellen System beim Orgelbau.

Swisscrocodile dankt Hern Ben Eijt für die schönen Bilder seiener Junior-Bahn.

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