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Die ticken und klingeln nicht richtig

  • Autorenbild: Hans J. Betz
    Hans J. Betz
  • vor 13 Minuten
  • 1 Min. Lesezeit
 Schweizer Bahnhofsuhr mit rotem Sekundenzeiger.

Die wohl bekannteste kontinentale Bahnhofsuhr hat ihren Ursprung in der Schweiz. Sie wurde bereits 1944 konzipiert und hat ihr Design bis heute nicht verändert. Es handelt sich um eine analoge Uhr mit einem Stundenzeiger, einem Minutenzeiger und dem bekannten Sekundenzeiger mit dem runden Endstück. Allein die Technik und die Ansteuerung wurden jeweils modernisiert und angepasst. Von Mondaine gibt es eine Version als Armbanduhr. Sie kostet etwa 300 Euro und ist in der Schweiz in Uhren- und Souvenirgeschäften erhältlich. Nun wurde aber festgestellt, dass über die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer analogen Uhr nichts anfangen, ja die Zeit nicht ablesen können. Warum sie trotzdem die Zugabfahrten nicht verpassen bleibt schleierhaft. Wahrscheinlich verstanden bereits die Eltern nur Bahnhof wenn sie mit einem analogen Zeitmesser konfrontiert wurden und somit auch nichts an ihre Kinder weitergeben konnten. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit, als ich eine Uhr mit Zifferblatt aber ohne Uhrwerk erhielt, damit ich entsprechend üben konnte. Eltern die etwas begüterter waren spendierten ihren Kindern eine Schiefertafel mit einer großen Holzuhr. Beim Eintritt in den Kindergarten konnten die meisten Kinder eine Uhr richtig ablesen. Eine weitere Zeiterscheinung ist, dass Jugendliche und junge Erwachsene große Angst davor haben, ein Telefongespräch entgegen zu nehmen. Man scheut sich offenbar unmittelbar und ohne Vorbereitung eine Antwort geben zu müssen, ohne sich zuvor auf irgendwelchen Foren zu informieren. Mittlerweile werden sogar Kurse angeboten, um die Telefonangst zu überwinden. Von der analogen Bahnhofsuhr bis hin zum Telefon scheint etwas nicht richtig zu ticken oder zu klingeln.

 
 

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